Die Diagnose Morbus Waldenström (Waldenström-Makroglobulinämie, WM) wird gestellt, um festzustellen, ob bei einem Patienten eine seltene, chronische Form des Lymphoms vorliegt, die eine Überproduktion eines bestimmten Antikörpers (Immunglobulin M, IgM) verursacht. Ich erkläre Schritt für Schritt – erst, warum man sie stellt, dann, wie man vorgeht:


1. Warum wird die Diagnose gestellt?

Die Diagnose wird nötig, wenn ein Arzt den Verdacht hat, dass Symptome oder Laborbefunde auf WM hindeuten. Gründe für diesen Verdacht können sein:

* Klinische Beschwerden, z. B.:

* Zufallsbefund

Ziel der Diagnose ist es:


2. Wie wird die Diagnose gestellt?

Untersuchung Zweck Typischer Befund bei WM
Bluttest: Elektrophorese & Immunfixation Nachweis des monoklonalen IgM-Proteins Monoklonaler IgM-Peak
IgM-Bestimmung Quantifizierung Stark erhöht (oft > 30 g/l)
Blutbild Erkennen von Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie Häufig erniedrigte Werte
Viskositätsmessung Bei neurologischen oder Sehstörungen Erhöht
Knochenmarkpunktion Goldstandard: Nachweis der typischen Lymphoplasmazellen 10–90 % Infiltration möglich
Bildgebung (Ultraschall, CT) Suche nach vergrößerten Lymphknoten/Milz/Leber Häufig vergrößerte Organe
Genetische Tests (MYD88 L265P Mutation) Bestätigung & Differenzierung In > 90 % der Fälle positiv

Kurz gesagt: Die Diagnose Morbus Waldenström wird gestellt, wenn ein Patient monoklonales IgM im Blut, typische Knochenmarkveränderungen und passende klinische Symptome hat und wenn andere Krankheiten ausgeschlossen wurden.