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Ernährung bei Morbus Waldenström – was ist wichtig?

Bei Morbus Waldenström gibt es keine spezielle Diät, die die Krankheit heilt. Aber eine ausgewogene, gesunde Ernährung kann helfen, das Immunsystem zu stärken, Nebenwirkungen der Therapie zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Hier sind die wichtigsten Empfehlungen:


1.Allgemeine Ernährungsgrundsätze

Empfohlene Lebensmittel: Viel Obst & Gemüse (Antioxidantien stärken das Immunsystem). Vollkornprodukte (Ballaststoffe fördern die Verdauung). Mageres Eiweiß (Fisch, Huhn, Hülsenfrüchte, Tofu) – wichtig für Muskelerhalt. Gesunde Fette (Olivenöl, Nüsse, Avocado, fetter Fisch wie Lachs). Ausreichend Flüssigkeit (Wasser, Kräutertee) – besonders bei Hyperviskosität.

Weniger empfehlenswert: Industrieller Zucker (schwächt langfristig das Immunsystem). Stark verarbeitete Lebensmittel (Fertigprodukte, Fast Food). Alkohol (kann die Leber belasten, besonders unter Therapie). Rohes Fleisch/Fisch (Risiko für Infektionen bei Immunschwäche).


2. Ernährung bei spezifischen Symptomen

🔹 Bei Blutarmut (Anämie): Eisenreiche Lebensmittel: Spinat, rotes Fleisch (in Maßen), Linsen. Vitamin C (verbessert Eisenaufnahme): Zitrusfrüchte, Paprika. Folsäure & B12: Grünes Blattgemüse, Eier, Milchprodukte.

🔹 Bei Nervenschäden (Polyneuropathie): Vitamin B1 & B12: Vollkorn, Nüsse, Fisch, Eier. Omega-3-Fettsäuren (entzündungshemmend): Leinsamen, Walnüsse, Lachs.

🔹 Bei Übelkeit (durch Chemotherapie): Leichte Kost: Haferbrei, Zwieback, Bananen, Ingwertee. Mehrere kleine Mahlzeiten statt großer Portionen.

🔹 Bei erhöhtem Infektionsrisiko: Kein rohes Fleisch/Fisch (Sushi, Tartar, Rohmilchkäse meiden). Obst & Gemüse gut waschen oder schälen. Vorsicht mit Buffets/Salaten (Keimgefahr).


3. Besonderheiten bei bestimmten Therapien

💊 Bei Rituximab oder Chemotherapie: Eiweißreich essen (Muskelabbau verhindern). Viel trinken (unterstützt die Entgiftung). Probiotika (Joghurt, Kefir) für die Darmflora – aber nur pasteurisiert!

💊 Bei Ibrutinib oder anderen zielgerichteten Therapien: Grapefruit meiden (kann Wechselwirkungen auslösen!). Magenfreundlich essen, falls Übelkeit auftritt.


4. Sollte man Nahrungsergänzungsmittel nehmen?

Nur in Absprache mit dem Arzt! Vitamin D wird oft empfohlen (unterstützt Immunsystem & Knochen). Keine hochdosierten Antioxidantien während Chemotherapie (können Wirkung stören).


5. Fazit: Die besten Tipps für die Ernährung

Ausgewogen & abwechslungsreich essen.

Ausreichend trinken (besonders wichtig bei hohem IgM).

Bei Nebenwirkungen (Übelkeit, Appetitlosigkeit) angepasst essen.

Vorsicht bei Infektionsrisiko (keine rohen Lebensmittel).

Mit dem Arzt besprechen, ob zusätzliche Nährstoffe nötig sind.


Extra-Tipp:

Ein Ernährungstagebuch kann helfen, Zusammenhänge zwischen Essen und Symptomen zu erkennen.

Falls du unsicher bist oder spezielle Probleme hast (z.B. Gewichtsverlust), lohnt sich eine Ernährungsberatung (hämatologisch erfahrene Diätassistenten sind ideal).