Schwedischer Internist, Hämatologe und Forscher
Frühes Leben und Ausbildung
Jan Gösta Waldenström wurde am 17. April 1906 in Stockholm, Schweden, geboren. Er entstammte einer bekannten Medizinerfamilie. Sein Vater, Johan Waldenström, war Chirurg, ebenso wie sein Großvater. Der medizinische Werdegang lag also in der Familie.
Er studierte Medizin an der Universität Uppsala und später an der Karolinska-Institutet in Stockholm, wo er auch seine medizinische Promotion erhielt.
Wissenschaftliche Karriere
Jan Waldenström spezialisierte sich auf Innere Medizin und Hämatologie. Seine akademische und klinische Karriere war eng mit der Universität Lund verbunden, wo er ab 1930 tätig war und 1944 Professor wurde.
Besondere internationale Bekanntheit erlangte er durch seine umfassenden Forschungen zu Erkrankungen des Blutes und der Plasmazellen.
Morbus Waldenström
Sein Name ist heute vor allem mit der von ihm erstmals 1944 beschriebenen Erkrankung verbunden: „Morbus Waldenström“ (auch Waldenström-Makroglobulinämie genannt).
Dabei handelt es sich um eine seltene Form des indolenten Non-Hodgkin-Lymphoms, bei der entartete B-Lymphozyten große Mengen des Immunglobulins IgM produzieren. Waldenström beobachtete bei zwei Patienten eine ungewöhnliche Kombination aus Anämie, erhöhter Blutsenkungsgeschwindigkeit und Symptomen wie Nasenbluten, Müdigkeit und Sehstörungen – und entdeckte dabei eine neue Krankheitsentität.
Diese Erkenntnis war wegweisend für die moderne Hämatologie und Onkologie.
Weitere Forschung und Verdienste
Waldenström arbeitete auch intensiv an der Erforschung von Porphyrien, Hypogammaglobulinämie, Kryoglobulinämie und Amyloidose. Sein wissenschaftlicher Stil zeichnete sich durch eine exakte klinische Beobachtung und eine enge Verknüpfung von Labor- und Patientenarbeit aus.
Er veröffentlichte zahlreiche Arbeiten und war Mitglied vieler wissenschaftlicher Gesellschaften – unter anderem der Royal Society of Medicine und der Schwedischen Akademie der Wissenschaften.
Persönlichkeit und Einfluss
Waldenström galt als gewissenhafter und bescheidener Arzt, der stets den Patienten in den Mittelpunkt stellte. Er war Mentor für viele junge Ärzte und beeinflusste Generationen von Hämatologen. Trotz seines wissenschaftlichen Ruhms blieb er zeitlebens klinisch tätig.
Tod
Jan Waldenström verstarb am 1. Dezember 1996 im Alter von 90 Jahren in Malmö, Schweden. Seine wissenschaftlichen Leistungen leben bis heute weiter – nicht nur im Namen der Krankheit, sondern auch in der modernen klinischen Forschung zur Hämatoonkologie.