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Die Diagnose Morbus Waldenström (Waldenström-Makroglobulinämie, WM) wird gestellt, um festzustellen, ob bei einem Patienten eine seltene, chronische Form des Lymphoms vorliegt, die eine Überproduktion eines bestimmten Antikörpers (Immunglobulin M, IgM) verursacht. Ich erkläre Schritt für Schritt – erst warum man sie stellt, dann wie man vorgeht:
1. Warum wird die Diagnose gestellt?
Die Diagnose wird nötig, wenn ein Arzt den Verdacht hat, dass Symptome oder Laborbefunde auf WM hindeuten. Gründe für diesen Verdacht können sein:
- Auffällige Laborwerte
- Erhöhtes Gesamtprotein im Blut
- Deutlich erhöhter IgM-Spiegel
- Abweichungen im Blutbild (z. B. Anämie, niedrige Thrombozyten oder Leukopenie)
* Klinische Beschwerden, z. B.:
- Müdigkeit, Schwäche (durch Blutarmut)
- Gewichtsverlust, Nachtschweiß, Fieber
- Neurologische Symptome (z. B. Schwindel, Sehstörungen) durch „Hyperviskosität“ (dickes Blut)
- Vergrößerte Lymphknoten, Milz oder Leber
* Zufallsbefund
- WM wird oft zufällig entdeckt, z. B. bei Routine-Bluttests.
Ziel der Diagnose ist es:
- Die Krankheit sicher von anderen Lymphomen oder Plasmazellkrankheiten (z. B. Multiples Myelom) abzugrenzen.
- Frühzeitig Komplikationen (z. B. Blutverdickung, Organvergrößerung) zu erkennen.
- Eine Entscheidung zu treffen, ob und wann eine Therapie nötig ist.
2. Wie wird die Diagnose gestellt?
Die Diagnose erfordert eine Kombination aus Blutuntersuchungen, Knochenmarkanalyse und bildgebenden Verfahren:
Untersuchung Zweck Typischer Befund bei WM
Bluttest: Elektrophorese & Nachweis des monoklonalen IgM-Proteins Monoklonaler IgM-Peak Immunfixation
IgM-Bestimmung Quantifizierung Stark erhöht (oft > 30 g/l)
Blutbild Erkennen von Anämie, Leukopenie, Häufig erniedrigte Werte
—- Thrombozytopenie
Viskositätsmessung Bei neurologischen oder Sehstörungen Erhöht
Knochenmarkpunktion Goldstandard: Nachweis der typischen 10–90 % Infiltration möglich —- Lymphoplasmazellen
Bildgebung (Ultraschall, CT) Suche nach vergrößerten Lymphknoten/ Häufig vergrößerte Organe
Milz/Leber
—-
Genetische Tests (MYD88 Bestätigung & Differenzierung In > 90 % der Fälle positiv L265P Mutation)
Kurz gesagt: Die Diagnose Morbus Waldenström wird gestellt, wenn ein Patient monoklonales IgM im Blut, typische Knochenmarkveränderungen und passende klinische Symptome hat – und wenn andere Krankheiten ausgeschlossen wurden.
